Schwitzende Füße – was steckt dahinter?

„Würden Sie bitte Ihre Schuhe ausziehen?“ Manchen Menschen treibt dieser Satz den Schweiß auf die Stirn, da sie fürchten, ihre Füße könnten einen unangenehmen Geruch verströmen. Die sogenannten „Käsefüße“ sind nicht nur in der Sommerhitze unangenehm und können einen enormen Leidensdruck verursachen. Im Fußpflegestudio oder der Podologiepraxis sind die Betroffenen in den richtigen Händen.

Jeder Mensch besitzt zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen. Sie sind nicht gleichmäßig über die Körperoberfläche verteilt, sondern sammeln sich quasi in „Hotspots“: Am dichtesten sitzen sie in den Innenflächen der Hände, an den Fußsohlen und in den Achselhöhlen. Während beispielsweise die Haut von Nacken und Rücken nur mit rund 55 Drüsen pro Quadratzentimeter ausgestattet ist, lassen sich an den Handtellern etwa 400 und an den Fußsohlen zirka 620 Schweißdrüsen finden. Der Grund liegt in der Entwicklungsgeschichte des Menschen. Über unwegsames Gelände zu flüchten, gelingt besser, wenn feuchte Hände und Füße für mehr Griff- und Trittfestigkeit sorgen.

Schweiß hat eine Schutzfunktion

Schwitzen ist eine wichtige Funktion des Körpers, die durch das sympathische Nervensystem gesteuert wird. Damit alle Organe normal arbeiten können, muss unser Körper eine gleichmäßige Temperatur von rund 37 °C haben – ganz gleich, welche Umgebungstemperatur herrscht. Sowohl in der Haut als auch im Körperinneren liegen Temperaturfühler bzw. Thermorezeptoren, die das Gehirn über Außen- und Körpertemperatur auf dem Laufenden halten.

Vor zu starker Auskühlung schützt eine Drosselung der Hautdurchblutung. Bevor die Körpertemperatur zu stark absinkt, wird die Durchblutung der Haut durch Eng-Stellen der Gefäße gedrosselt, was die Wärmeabgabe nach außen verringert. In die umgekehrte Richtung geht es, um die Körpertemperatur nicht ansteigen zu lassen: Die Durchblutung der Haut wird durch das Weit-Stellen der Gefäße hochgefahren, sodass Wärme an die Außenwelt abgegeben wird.

Genügt diese Maßnahme nicht, werden die Schweißdrüsen aktiviert, um die Haut zu befeuchten und damit Verdunstungskälte entstehen zu lassen. Dieser Mechanismus schützt unter normalen Umständen vor Überhitzung. Ist er überfordert, kommt es zum Wärmestau bzw. Hitzschlag, der sich durch Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Unruhe, Verwirrtheit bis hin zur Bewusstlosigkeit äußert.

Übermäßiges Schwitzen belastet

Eine mengenmäßig unnormale Schweißproduktion nennt man Hyperhidrose (aus dem Griechischen: „hypér“ = „über“, „über … hinaus“ und „hidrós“ = „Wasser“). Sie kann umgrenzte Körperregionen, aber auch den ganzen Körper betreffen. Am häufigsten bildet sich der übermäßige Schweiß an den Händen oder in den Achselhöhlen, weiterhin an Kopf und Hals, an den Füßen sowie am Rumpf. Bei vielen Menschen ist mehr als eine Körperregion von Hyperhidrose betroffen.

Eine Hyperhidrose ist mit dem gelegentlichen starken Schwitzen eines Gesunden nicht zu vergleichen. Ein Hyperhidrotiker schwitzt so intensiv, dass seine Kleidung ständig feucht ist und nicht selten Flecken aufweist. Das ist extrem verunsichernd. Wer beispielsweise ständig nasse Hände hat, meidet oft aus Angst vor dem Händeschütteln den Kontakt zu anderen Menschen. Ein Teufelskreis: Die Angst vor dem Schwitzen wirkt erst recht schweißtreibend.

Bei der „primären Hyperhidrose“, zu der über 90 Prozent der Fälle gehören, ist die Ursache unbekannt. Die örtlich begrenzte Schweißneigung zählt eher hierzu. Die „sekundäre Hyperhidrose“ betrifft häufig den ganzen Körper und ist Folge einer anderen Störung wie einer Überfunktion der Schilddrüse oder der Nebennieren, Medikamenteneinnahme (z.B. Kortison), hormonproduzierender Tumoren oder starken Übergewichts. Eine diabetesbedingte Neuropathie des autonomen (vegetativen) Nervensystems kann sowohl eine Anhidrose bedingen, also eine stark verminderte oder fehlende Schweißbildung, wie auch eine Hyperhidrose.

Als Hyperhidrosis pedis bzw. plantaris wird die übermäßige Schweißabsonderung an den Füßen bezeichnet. Es gibt drei Schweregrade:

Grad I: leichte Hyperhidrosis
Hand- oder Fußflächen sind sehr feucht.

Grad II: mäßig starke Hyperhidrosis
Es bildet sich ein Schweißfilm, allerdings nur auf den Handflächen und Fußsohlen.

Grad III: starke Hyperhidrosis
Schweiß bildet sich auch auf den Fingern und Zehen sowie am seitlichen Fußrand – es entstehen Schweißtropfen.

In feucht-warmem Milieu finden Krankheitserreger günstige Bedingungen. Da zwischen den Zehen keine Talgdrüsen sitzen, die schützende Lipide liefern, quillt die Haut hier leichter auf und verliert an Elastizität. Auf der weißlich mazerierten Zehenzwischenhaut entstehen Rhagaden, die Eintrittspforte für Bakterien und Pilze sein können. Darüber hinaus wird die Haut anfällig gegenüber Fußsohlenwarzen. Wird die Hornhaut der Füße permanent zu stark durchfeuchtet, entwickelt sich ein Nährboden für Bakterien, die im Extremfall die Hornhaut zersetzen können („Keratolysis sulcata“ oder „Keratoma sulcatum“).

Eine palmoplantare Hyperhidrose muss in einer hautärztlichen Praxis behandelt werden. Hier wird man den Betroffenen individuelle Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen.

Hilfe für schwitzende Füße im Alltag

Im Fußpflegestudio oder der Podologiepraxis gilt es erst einmal herauszufinden, ob Schweiß- und Geruchsbildung durch unzureichendes Hygieneverhalten, ungeeignetes Schuhwerk oder andere – eventuell beruflich erforderliche – Bedingungen wie das Tragen von Gummistiefeln, Sicherheitsschuhen oder das Arbeiten in feuchtwarmem Klima (wie in einem Gewächshaus, im Spa-Bereich oder in der Großküche) gefördert wird. Schuhe und Strümpfe mit einem hohen Synthetik-Anteil fördern die Entwicklung eines Schweißfußes ebenso wie zu seltener Wechsel des Schuhwerks.

Oft hilft es Kund:innen und Patient:innen schon, wenn man ihnen erklärt: Etwas Feuchtigkeit an den Füßen und ein leichter Fußgeruch sind normal. Einfache Regeln können das Schwitzen der Füße eindämmen und Fußgeruch vorbeugen.

Praktische Tipps:

  • Mindestens einmal täglich die Füße mit einem pH-neutralen Produkt und lauwarmem Wasser waschen und anschließend gründlich abtrocknen.
  • Füße regelmäßig mit Produkten pflegen, die die Schweißbildung regulieren und geruchshemmend wirken; Fußdeos gibt es als Cremes, Puder oder Sprays. Besonders empfehlenswert ist die peclavus® PODOcare Fußdeo Creme mit Salbeiöl.
  • Schuhe, Strümpfe, Einlagen und Fußbettungen sollten möglichst weitgehend aus atmungsaktiven Materialien bestehen und so oft wie möglich gewechselt bzw. 24 Stunden ausgelüftet werden.
  • Bambussocken und Socken mit Silberanteil oder Kupferfasern hemmen die Geruchsbildung; dasselbe gilt für Einlegesohlen aus Zedernholz sowie Aktivkohle-oder Zimtsohlen.
  • Zur Mykose-Prävention sollten Schuhe regelmäßig mit einem speziellen Spray wie z.B. der RUCK® Schuhdesinfektion desinfiziert werden.
  • Frische Luft tut den Füßen gut – deshalb möglichst oft die warme Jahreszeit ausnutzen, um barfuß zu laufen.
  • Fußbäder mit Extrakten von Heilpflanzen wie Eichenrinde (adstringierend und schweißmindernd), Rosmarin und Salbei (desinfizierend und desodorierend) sind eine Wohltat. Ideal zur Anwendung bei stark schwitzenden Füßen und Fußgeruch ist das peclavus® PODOcare Fußbadekonzentrat.

Erfahrungen aus der Podologiepraxis

Schwitzende Füße und Schweißfüße sind ein Problem, das Podologin Elisabeth Prinz aus ihrer Praxis sehr gut kennt. In ihrem neuen Video zeigt sie, wie sie damit umgeht und welche Lösungsansätze sich bewährt haben. Schauen Sie doch gleich mal rein und teilen Sie Ihre eigenen Erfahrungen in den Kommentaren:

Elisabeth Prinz ist Podologin und sektorale Heilpraktikerin auf dem Gebiet der Podologie und betreibt eine gutgehende Praxis in Neustadt an der Weinstraße. Sie ist Podologin aus Leidenschaft und gibt in ihren Videos ihr umfangreiches Fachwissen an alle Interessierten weiter. Alle Videos von und mit Elisabeth Prinz finden Sie gesammelt auf dem YouTube-Channel der HELLMUT RUCK GmbH.

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