Naturkosmetik im Trend – Aktuelle Studie von NATRUE

Der Trend hin zu Naturkosmetik ist ungebrochen. Das Angebot an natürlichen und biologischen Pflegeprodukten wächst stetig. Doch für den Verbraucher wird es immer schwerer, konventionelle oder sogenannte „von der Natur inspirierte“ Produkte von echter Natur- und Biokosmetik zu unterscheiden. In der aktuellen Studie des Naturkosmetik-Siegels NATRUE, deren Ergebnisse im März dieses Jahres veröffentlicht wurden, werden die Einstellungen der Verbraucher in Hinblick auf Natur- und Biokosmetik, die Wahrnehmung von Marken und der Einsatz von Qualitätssiegeln näher beleuchtet. In der repräsentativen Studie wurden Verbraucher aus Frankreich und Deutschland befragt.

Wir lieben Naturkosmetik

Natur- und Biokosmetik kann in der Regel mit einer sehr guten Hautverträglichkeit und mehr Nachhaltigkeit überzeugen. Immer mehr Verbraucher ziehen sie daher den konventionellen Kosmetikprodukten vor. Der NATRUE-Studie zufolge gaben vier von zehn Deutschen und drei von zehn Franzosen an, in den zurückliegenden sechs Monaten Naturkosmetik genutzt zu haben. Allerdings fühlten sich 61 Prozent der Befragten in Deutschland und sogar 71 Prozent der Teilnehmer in Frankreich durch die Auszeichnung auf dem Produktetikett nicht ausreichend informiert. Es fehlen klare Angaben, ob es sich beim jeweiligen Produkt tatsächlich um echte Natur- und Biokosmetik handelt.

Im nächsten Schritt wurde untersucht, welche Kriterien ausschlaggebend für eine Kaufentscheidung sind. Dabei wurde das Kriterium „Natürlichkeit“ als am meisten relevant eingeordnet (20 Prozent in Deutschland/24 Prozent in Frankreich). An zweiter Stelle folgt die Hautverträglichkeit (19 Prozent in Deutschland und Frankreich) und danach die Wirkung des Produkts (17 Prozent in Deutschland/16 Prozent in Frankreich).

„Natürlichkeit“ – Tierwohl in Deutschland an erster Stelle

Es zeigt sich, dass der Begriff der „Natürlichkeit“ bei Kosmetikprodukten mangels einer klaren gesetzlichen Definition unterschiedlich ausgelegt werden kann. Deutsche Verbraucher verbinden mit dem Begriff „Natürlichkeit“ vor allem den Schutz von Tieren, den Verzicht auf Mikroplastik und die Verwendung von 100 Prozent natürlichen Inhaltsstoffen. In Frankreich dagegen liegt das größte Gewicht auf dem natürlichen Ursprung der Inhaltsstoffe. Erst danach folgen Tierschutz und der Verzicht auf Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs.

Produkte, die Tierschutz und den Verzicht auf Tierversuche garantieren, stehen demnach in der Gunst der Verbraucher ganz oben. Wenig bekannt scheint zu sein, dass es bereits seit 2004 in der Europäischen Union (EU) ein Gesetz gibt, das Tierversuche für kosmetische Produkte verbietet. Seit 2009 gilt dieses Verbot auch für Inhaltsstoffe.
Einige Qualitätssiegel haben die Anforderungen sogar noch erweitert. Das Naturkosmetik-Siegel NATRUE beispielsweise legt in seinen Richtlinien fest, dass „Tierversuche grundsätzlich nicht den zugrundeliegenden Werten und der Ethik von NATRUE“ entsprechen. Daher wird das seit 2009 in der EU gültige Tierversuchsverbot in den Kriterien von NATRUE ausdrücklich auf Nicht-EU-Länder – wie zum Beispiel China – erweitert.

Greenwashing sorgt für Verwirrung

Mit dem wachsenden Angebot wird es für den Verbraucher immer schwerer, die Produkte richtig einzuordnen. Wo hat er es mit echter Natur- und Biokosmetik zu tun und wo handelt es sich um Greenwashing? Durch Werbung und die Gestaltung der Verpackung wird der Eindruck von „Natürlichkeit“ oft verstärkt, obwohl es sich um ein konventionelles Produkt handelt. Die Folge: Der Verbraucher wird in die Irre geführt, er nimmt eine konventionelle Kosmetikmarke als natürlich wahr.

Die Unterscheidung von natürlichen und „von der Natur inspirierten“ Produkten wird laut der Studienergebnisse von den deutschen Verbrauchern klarer erfasst. Hier werden die „von der Natur inspirierten“ Produkte kritischer betrachtet und eher der konventionellen Kosmetik zugeordnet. Viele Teilnehmer in Frankreich dagegen bevorzugen die „von der Natur inspirierten“ Produkte, weil sie diese als positiver und natürlicher einschätzen.

Was heißt „von der Natur inspiriert“?
Unter naturinspirierter Kosmetik sind Produkte mit einer undefinierten Zusammensetzung aus natürlichen Inhaltsstoffen, naturidentischen Reproduktionen von natürlichen Inhaltsstoffen und synthetischen Substanzen zu verstehen. Es gibt keine eindeutigen Kriterien für die Herkunft oder Herstellung von Inhaltsstoffen und keine Kontrolle der Mengen der verwendeten Stoffe im Endprodukt.

Mehr Sicherheit durch Qualitätssiegel

Eine wichtige Orientierungshilfe beim Kauf von Natur- und Biokosmetik bieten geeignete Qualitätssiegel. Auf einen Blick kann der Verbraucher sehen, ob es sich um zertifizierte Naturkosmetik handelt und sicher sein, wofür er sich entscheidet. Dr. Mark Smith, Generaldirektor von NATRUE, bestätigt: „Bis heute gibt es keine gesetzliche, offizielle Definition von Natur- und Biokosmetik. Der beste Weg, um sicher zu gehen und Greenwashing zu vermeiden, ist auf Qualitätssiegel für zertifizierte Naturkosmetik zu achten.“ Als eines der bekanntesten Naturkosmetik-Siegel ist NATRUE dafür bestens geeignet.

Die Studie zeigt, dass das NATRUE-Siegel sowohl in Deutschland, als auch in Frankreich, vor allem als Garant für die Verwendung natürlicher Inhaltsstoffe ganz oben steht. Auch die NATRUE-zertifizierten Produkte unserer Pflegemarke peclavus werden den höchsten Standards für Naturkosmetik gerecht und bieten durch das Siegel dem Verbraucher – und damit auch Ihnen und Ihren Kunden – die Sicherheit, die er braucht.

Wer ist NATRUE?

NATRUE ist ein internationaler, nicht gewinnorientierter Verband mit Sitz in Brüssel. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 verfolgt der Verband die Mission Natur- und Biokosmetik für das Wohl der Verbraucher weltweit zu fördern und zu schützen sowie ein Bewusstsein für Naturkosmetik zu schaffen. Das NATRUE-Label setzt hohe Qualitäts- und Leistungsstandards, um Naturkosmetik, die diesen Namen wirklich verdient, als solche erkennbar zu machen. Aktuell sind mehr als 7.000 Produkte von mehr als 300 Marken NATRUE-zertifiziert. Weitere Informationen unter www.natrue.org.

Studienergebnisse unter www.natrue.org abrufbar.