Mundschutz, FFP-Masken und DIY-Masken - wir klären auf und zeigen, wie man sich selbst eine Maske näht!

Lieber Kunden, Liebe Kundin,

Mundschutz ist gerade in aller Munde, aber leider nicht vor aller Munde, da er bekanntlich extrem rar ist. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen deshalb einen Überblick, welche Arten von Mundschutz es gibt, wer welchen Mundschutz benötigt und wie Sie sich so lange selbst helfen, bis wir Sie wieder beliefern können. Zudem klären wir auf, welche Bezeichnungen korrekterweise zu verwenden sind.

Mundschutzarten im Überblick

Mund-Nasen-Schutz (MNS)

Hierbei handelt es sich um den, als 3-lagigen mit integriertem Nasenbügel bekannten Mundschutz, auch chirurgische Maske genannt. Dieser hat die Aufgabe den Patienten gegen infektiöse Keime zu schützen, die aus Nase und Mund des Behandlers stammen. Den Behandler hingegen kann dieser Mundschutz nur eingeschränkt vor dem Einatmen von Partikeln und Aerosolen schützen. Im Zusammenhang mit der Corona-Krise wird von Virologen teilweise das Tragen eines Mundschutzes im Alltag angeraten, da dieser helfen kann zu verhindern, dass die eigene, feuchte Aussprache oder ein Husten Ihr Gegenüber trifft und im schlimmsten Fall mit dem Coronavirus infiziert. Tragen Sie als Behandler und Ihr Patient während der Behandlung beide einen Mundschutz, so erhöhen Sie dadurch den gegenseitigen Schutz vor luftübertragbaren Krankheiten, wie in der TRBA 250, 4.2.10 Atemschutz (3), die Technische Regel der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu lesen ist.

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil für Sie: Wenn Sie einen Mundschutz tragen, kommen Sie nicht so schnell in Versuchung sich mit kontaminierten Händen ins Gesicht zu fassen.

Fazit: Das Tragen eines MNS minimiert Risiken, die durch Husten etc. entstehen. Ein Schutz vor COVID-19 besteht durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes jedoch nicht.

FFP Masken

FFP ist die englische Abkürzung für filtering face piece, was frei übersetzt so viel wie partikelfilternde Halbmaske bedeutet. Die FFP Masken, die Mund und Nase umschließen, bestehen aus mindestens drei Lagen Filtermaterial, aus Vliesstoff und elektrostatischem Material, welches feine Teilchen, wie kleinste Tröpfen durch elektrostatische Kräfte binden kann. Es gibt drei FFP-Klassen mit unterschiedlich starker Filterleistung. Je nach Ausführung und Klassifizierung schützen die Masken den Behandler vor dem Einatmen von kleinsten Partikeln, sowie öligen oder wässrigen Aerosolen. Aus hygienischen Gründen werden die Masken für einen Arbeitstag mit maximal 8 Stunden vorgesehen.

Nach der TBRA 250 werden die drei Schutzklasse in ihrer Anwendung unterschieden:
Die Schutzklasse FFP1 garantiert einen Schutz vor nicht toxischen Stäuben und Aerosolen mit einer Wirksamkeit von mindestens 80 %. Durch den Einsatz einer FFP2 Maske kann eine Reduktion infektiöser Aerosole in der eingeatmeten Luft um bis zu 92 % erreicht werden, bei FFP3 sogar bis zu 98 %. Die FFP2 und FFP3 Masken werden von medizinischem Personal bei der Behandlung von Patienten oder Arbeiten in deren Nähe getragen, wenn diese mit luftübertragbaren Krankheitserregern infiziert sind. Beispiele für einen solchen Krankheitserreger sind Virusinfektion mit hoher Verbreitungsgefahr wie z.B. eine Influenza oder das, sich aktuell rasant verbreitende, Coronavirus.

Fazit: FFP2 und FFP3 Masken bieten einen sinnvollen und wirksamen Schutz vor Virusinfektionen. Sie sollten aus hygienischen Gründen max. acht Stunden getragen werden.

Vorsicht vor der Bezeichnung Mundschutz!

Durch die Corona-Pandemie ist das Geschäft mit Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) lukrativ geworden. Entsprechend springen viele Anbieter auf den Zug auf und vertreiben angeblich "Mundschutz" bzw. "Atemschutzmasken". Im Sinne des Medizinproduktegesetzes (MPG) ist diese Bezeichnung jedoch nur für zertifizierte Medizinprodukte zulässig. D.h. ein Mundschutz bzw. eine Atemschutzmaske, die diese Bezeichnung tragen darf, muss die Voraussetzungen der MPG erfüllen. Für Mundschutz-Artikel, welche Medizinprodukte der Klasse I sind, bedeutet das u.a., dass diese vor Verkaufsstart eine klinische Leistungsbewertung durchlaufen müssen und eine sog. CE-Zertifizierung tragen müssen. Eine detaillierte rechtliche Auflistung zur korrekten Namensgebung der Artikel liefert z.B. die IT-Rechtskanzlei München in diesem Beitrag. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Kauf von Schutzausrüstung bewusst zu sein, welche Art von Ausrüstung man sich zulegt. Eine DIY-Maske kann daher niemals den Namen Mundschutz oder Atemschutz tragen, sondern ist lediglich eine Atemmaske, Mund-Nasen-Maske o.ä.

Was gilt es beim Tragen von Mundschutz und Atemmasken zu beachten?

Eine Maske ist nur dann wirksam, wenn sie korrekt angelegt wird. Sie muss Mund und Nase vollständig abdecken. Es muss sichergestellt sein, dass keine Lücken zwischen Gesicht und Maske bestehen. Ein Bart beispielsweise kann die Dichtigkeit der Maske nachteilig beeinflussen. Vor dem Aufsetzen der Maske ist eine sorgfältige Händedesinfektion unerlässlich, da sonst ein Kontakt zwischen den kontaminierten Händen und dem Gesicht stattfindet. Nach dem Abnehmen der Maske ist wieder eine Händedesinfektion erforderlich, da die Maske möglicherweise kontaminiert wurde.

Mund-Nasen-Maske selber nähen – los geht's!

Wie wir aktuell alle leidvoll erfahren müssen, ist Mundschutz Mangelware und auch bei RUCK derzeit nicht lieferbar. Möglich aber ist, mit ein wenig Geschick, eine Mund-Nasen-Maske aus Baumwollstoff einfach selbst zu nähen. Wie das geht zeigen wir Ihnen in einer kleinen Schritt-für-Schritt-Anleitung (im Bild). Zudem stellen wir Ihnen eine Einkaufsliste und ein Schnittmuster bereit.

Benötige Materialien für eine Mund-Nasen-Maske

• 2x Baumwollstoff in den Größen 18 x 18 cm und 20 x 20 cm, am besten vorgewaschen, damit diese später beim Waschen nicht eingehen
• Metallstreifen, z.B. aus einem Heftstreifen (beim Waschen bitte entfernen)
• Nähmaschine
• Nähgarn
• Lineal
• klassisches Nähzubehör wie Schere & Nadeln

Im Bild finden Sie in vier einfachen Schritten erklärt, wie sie sich selbst eine Mund-Nasen-Maske nähen. Nutzen Sie hierfür einfach das vorgefertigte Schnittmuster einen Baumwollstoff Ihrer Wahl.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und sind gespannt auf Ihre Gestaltungsideen und Bilder Ihrer Masken. Verlinken Sie uns bei Instagram mit @hellmutruck_gmbh oder bei Facebook unter HELLMUT RUCK GmbH um Ihre Ergebnisse mit uns zu Teilen.

Die richtige Pflege Ihrer Mund-Nasen-Maske

Wichtig ist, dass die Maske nach jeder Benutzung gewaschen werden muss. Im Kochprogramm bei 90 °C oder mit geeigneten Desinfektionswaschmitteln bei 60 °C. Auch autoklavieren mit dem Schonprogramm wäre bei dieser wiederverwendbaren Maske technisch denkbar. Bei einem 3-lagigen Einweg-Mundschutz ist eine Aufbereitung und Wiederverwendung nicht möglich.

Zum regelmäßigen Waschen Ihrer Maske empfehlen wir das RUCK® Desinfektionswaschmittel (Artikel-Nr.: 2946001) mit hoher Desinfektionswirkung bei 60 °C zur Behandlung von infektiöser oder infektionsverdächtiger Wäsche, RKI-gelistet und wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilze.

Hinweis: Auf Grund der aktuellen Versorgungsengpässe im Bereich Schutzausrüstung gibt es eine vorübgehende Empfehlung des RKI zur Mehrfachnutzung von Mundschutz. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Aufbereitung der, eigentlich zur Einmalnutzung gedachten Artikel, auf begrenzte Zeit zulässig. Alle Informationen im Detail finden sie HIER. 

Wichtig! Verhaltensregeln trotz Atemmaske einhalten

Wie oben beschrieben können weder eine Mund-Nasen-Maske noch klassischer Mundschutz vor Viren schützen sondern lediglich Risiken minimieren. Das bedeutet, dass Sie gegenüber anderen Menschen weiterhin einen ausreichenden Abstand einhalten müssen, besonders wenn diese selbst keine Maske tragen. Auch die Hygiene-Regeln und das Kontaktverbot sind unabhängig vom Tragen einer Atemmaske weiterhin zu befolgen.

Veranschaulichung der Atemausbreitung

Eine schöne Visualisierung des Atems bei normalem Atmen, Husten und dem Tragen von Atemmasken hat die Bauhaus-Universtität Weimar geliefert. Im Versuch wird mit Hilfe eines sog. Schlierenspiegels die Luft sichtbar gemacht. 

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