Basiswissen, verständlich erklärt - Teil 1: Der Fuß

Unsere Füße sind ein biologisches Meisterwerk der Evolution – mit einer Architektur und Statik vom Feinsten. Schließlich kann der Mensch dank ihnen als einziges Wesen dauerhaft aufrecht auf zwei Beinen stehen, sein Gleichgewicht halten und in dieser Körperhaltung auch gehen, joggen, sprinten, balancieren, hüpfen oder tanzen. Dafür sorgt eine Skelettkonstruktion von 26 Knochen, 33 Gelenken, 20 Muskeln und weit über 100 Bändern und Sehnen im Fuß. Sie ermöglicht, dass unsere Füße geschmeidig abrollen und den Körperdruck abfedern können, der hauptsächlich auf Ferse und Ballen einwirkt. Eine entscheidende Rolle spielen in diesem Zusammenhang das Quer- und das Längsgewölbe des Fußes, die uns die nötige Stabilität geben.

Wie funktioniert's?

Das Prinzip einer Kuppel – der Fußaufbau in drei Abschnitten


1) Die Fußwurzel

Im Bereich der Fußwurzel, die sich hinten am Fuß befindet und fachsprachlich als Tarsus bezeichnet wird, liegen die Knochen zunächst übereinander. Ganz unten positioniert ist das Fersenbein (Calcaneus), dessen hinterster Bereich die knöcherne Basis der Ferse bildet. Diese ist beim Stehen im Kontakt mit dem Boden. Über dem Fersenbein – also in Richtung Körperrumpf – folgt das Sprungbein (Talus). Zur Fußspitze hin schließen sich, sich in ihrer Lage etwas verbreiternd, Würfelbein (Os cuboideum), Kahnbein (Os naviculare) sowie die drei Keilbeine (Ossa cuneiformia) an.

2) Der Mittelfuß
Der Mittelfuß wird von Experten Metatarsus genannt. Ihn bilden die fünf Mittelfußknochen (Ossa metatarsalia), die nebeneinander angeordnet sind. Der erste und kräftigste von ihnen mündet im großen Zeh.

3) Der Vorfuß
Vorne am Fuß – ebenfalls nebeneinander positioniert: die fünf Zehen (Digiti pedis). Es handelt sich um Röhrenknochen, die aus zwei Gliedern (Großzeh) bzw. drei Gliedern (restliche Zehen) bestehen. Anatomisch betrachtet spricht man hier vom Vorfuß (Antetarsus).

Zusammen mit dem Zug von Sehnen, Bändern und Muskeln bildet sich im Bereich des mittleren Fußes auf diese Weise das kuppelförmige Quergewölbe aus, das sich vom linken bis zum rechten Fußrand erstreckt. Am inneren Fußrand geht das Längsgewölbe von den Zehen bis zur Ferse; folglich liegt nur der äußere Fußrand auf dem Boden auf. So kann die Körperlast in jeder Situation bestmöglich über den Fuß verteilt werden und Stöße werden gedämpft. Gute Voraussetzung dafür, sich ein Leben lang sicher und gut gestützt zu Fuß fortzubewegen und dabei erhebliche Strecken zurückzulegen!

Mehrmals um die Welt

Ein kleines Zahlenspiel: Nimmt man an, dass ein Mensch pro Tag durchschnittlich rund 6.000 Schritte macht und über eine Schrittlänge von 0,7 Metern verfügt, ergibt das in 80 Lebensjahren eine Strecke von insgesamt 122.640 Kilometern. Zum Vergleich: Am Äquator beträgt der Erdumfang 40.075 Kilometer. Das bedeutet, dass wir unseren Planeten mit eigener Fußkraft mindestens dreimal umrunden können. Natürlich nur, sofern uns keine Fußbeschwerden davon abhalten. Wenn die Fußmuskeln und -bänder nicht ausreichend trainiert werden, kann sich das Fußgewölbe in seiner Form verändern. Als Folge können sich Deformationen wie ein Senk-oder Plattfuß (Pes planus) bemerkbar machen. Hierbei ist das Quergewölbe des Fußes weniger stark ausgeprägt (Senkfuß) bzw. im Extremfall eingefallen (Plattfuß). Dann setzt der Fuß bei jedem Schritt mit der gesamten Sohle auf dem Boden auf. Das kann im gesamten Körper schmerzhaft zu spüren sein. Für den Knickfuß (Pes valgus) ist es typisch, dass die Ferse – wenn man von hinten auf das Gelenk blickt – nach innen hin abknickt.

Werden oft Schuhe mit hohen Absätzen getragen, verlagert sich die Belastung übermäßig stark auf den Vorfuß. Da die High Heels im Zehenbereich zumeist auch eng zulaufen, wird unter anderem die Entstehung eines Hallux valgus gefördert: So nennt man eine häufige, meist schmerzhafte Veränderung am Grundgelenk des großen Zehs (Ballenzeh).

Verstehen alle „Podologisch“?

„Vorbeugen ist die beste Medizin“ – das gilt auch in Sachen Fußgesundheit. Wer lange mobil und fußfit bleiben möchte, sollte seine Füße zur Prävention regelmäßig pflegen und ihnen ein kleines Gymnastikprogramm gönnen. Zudem sind kontinuierliche Termine beim Podologen oder Fußpfleger vorteilhaft. Dieser empfiehlt die passenden Produkte, berät bei Fragen, erkennt und behandelt Probleme oder verweist bei Bedarf an geeignete Spezialisten. Das setzt allerdings voraus, dass Podolog:innen oder Fußpfleger:innen sich auch für Laien verständlich ausdrücken. Schließlich ist nicht jeder Praxis-Besucher mit Fachbegriffen am Fuß vertraut. Und wie soll er aktiv an der Behandlung seiner Probleme mitarbeiten können, wenn er gar nicht versteht, was genau er eigentlich hat? Nach dem Motto: „Man hat mir nur gesagt, da sei irgendwas subungual nicht in Ordnung?!“.

Neues Video: Fachbegriffe am Fuß

Vor allem Podologen sind durch ihre fundierte Ausbildung bestens mit Fachbegriffen vertraut. So kann es immer wieder vorkommen, dass ihnen diese auch im Kundengespräch herausrutschen. Das kann auch die Podologin Elisabeth Prinz bestätigen. Welche Fremdwörter sie manchmal unbewusst benutzt und was sie bedeuten, erklärt sie in ihrem neuesten Video. Für Fußexperten eine gute Anregung, verstärkt auf ihre Wortwahl zu achten. Und für Laien eine nützliche Verständnishilfe. Klicken Sie rein!


Elisabeth Prinz ist Podologin, sektorale Heilpraktikerin auf dem Gebiet der Podologie und betreibt eine gutgehende Praxis in Neustadt an der Weinstraße. Sie ist Podologin aus Leidenschaft und gibt in ihren Videos ihr umfangreiches Fachwissen an alle Interessierten weiter. Alle Videos von und mit Elisabeth Prinz finden Sie gesammelt auf dem Youtube-Channel der HELLMUT RUCK GmbH.

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