Barfuß laufen für gesunde Füße

Die gesündesten Füße haben Menschen in den ärmsten Regionen dieser Erde, denn hier fehlt oft das Geld für Schuhe. Für das Fußgewölbe gibt es kein besseres Training als Barfußlaufen, am besten auf natürlichem, unebenem Gelände. Steine, Blätter, Sand, Tannenzapfen oder Gräser „kommunizieren“ mit den Fußsohlen, in denen ein Meer von sensiblen Punkten verborgen ist. 72.000 Nervenendigungen liegen hier dicht an dicht unter der Haut. Weil im menschlichen Körper alles mit allem vernetzt ist, gibt es einen besonderen Draht zum übrigen Körper – und zur Psyche.

Wenn aber schon ein kleines Steinchen im Schuh jeden Schritt zur Qual machen kann, wie soll es dann möglich sein, barfuß über Schotter, Kiefernzapfen oder Rindenmulch zu laufen? „Man durchquert immer wieder Stellen mit Steinen, Holz und sogar Glasscherben“, so die Besucherin eines Barfußparks. „Und tatsächlich: Es ist eine Wohltat nicht nur für die Füße!“ Denn die verschiedenen Untergründe haben den Effekt einer natürlichen Fußreflexzonenmassage.

Immer mehr Menschen wird bewusst, wie eng die Beziehung zwischen ihren Füßen und ihrem gesamten Befinden ist. Manche haben gute Erfahrungen gemacht mit der Fußreflexzonenmassage, mit der sich Beschwerden durch bestimmte manuelle Techniken bzw. eine gezielte Behandlung der Fußsohlen lindern, Blockaden lösen und Selbstheilungskräfte aktivieren lassen. Nach der uralten Heilmethode, die seit Jahrtausenden in vielen Kulturen überliefert wird, fließt die Lebensenergie im gesunden Körper in festen Bahnen und versorgt alle Bereiche des Körpers gleichmäßig. Blockaden im Energiefluss können am „verkleinerten Abbild“ des Körpers am Fuß durch Massage aufgelöst werden. Dann fließt die Energie wieder ungehindert durch die Meridiane und die Selbstheilungskräfte können ihre Wirkung entfalten.

Bessere Laufökonomie, stärkere Muskeln

In der Wohnung oder im Haus mit nackten Füßen oder in Strümpfen herumzulaufen, wird von vielen Fußexperten und Sportwissenschaftlern als förderlich angesehen.

 „Es gibt zunehmend Hinweise dafür, dass beim Barfußlaufen die Laufökonomie verbessert wird“, sagte Prof. Dr. Astrid Zech, Sportwissenschaftlerin an der Uni Jena, dem Sender Bayern 1 (Beitrag vom 21.08.2020). „Das Fußaufsatzverhalten und die Laufbewegung verändern sich. Man tendiert dazu, vermehrt mit dem Vorfuß aufzusetzen und Aufprallkräfte abzufangen durch höheren Muskeleinsatz. Die Schritte werden kürzer und die Schrittfrequenz nimmt zu.“ Barfußlaufen auf hartem und ebenem Untergrund sei weniger zu empfehlen, glauben andere Fachleute. Es fehle den Füßen an entscheidenden Bodenerlebnissen. Nur auf natürlichem oder einem der Natur nachgeahmten Untergrund könne man die Füße wieder ganz ursprünglich „benutzen“. Gerade für Kinder sei das besonders wichtig. Ohne einengendes Schuhwerk werde das Längs- und Quergewölbe ihrer wachsenden Füße durch das Laufen allmählich wie ein Schirm aufgespannt – stabilisiert durch die immer kräftiger werdende Muskulatur.

„Von kalten Füßen wird man nicht krank, wenn man kalte Füße hat, ist man schon krank.”
Dieser Satz geht auf den Arzt und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen zurück und soll die Sorge entkräften, dass Barfußlaufen zuallererst zu unangenehm kalten Füßen führt. Das Gegenteil ist der Fall: Unterschiedliche Temperaturreize etwa durch warmen Sand oder durch kaltes Bachwasser regen die Durchblutung an und bewirken damit die Erwärmung der Füße. Gleichzeitig wird das Immunsystem gestärkt.

Barfußgehen schult aber auch die Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit, kräftigt den Bewegungsapparat und stärkt die Konstitution. Außerdem wird das geniale Bauprinzip des Fußes genutzt, das sich allen Gelände-Unebenheiten anpassen und auch hohe Drücke aufnehmen kann.

Ohne Schuhe über Stock und Stein

Beim Barfußgehen sollte man zusammen mit den Schuhen auch die Eile ablegen und ganz auf das achten, was die Füße erzählen. Für empfindliche Füße empfiehlt es sich, leichtes Schuhwerk im Rucksack zu haben. Wenn Spannungen auftreten oder wenn es in der Wade anfängt zu ziehen, zeigt die Muskulatur, dass sie an ihre Grenzen kommt. Dann ist es besser, Schuhe anzuziehen. 

In Barfußparks gibt es oft Stationen zur Stärkung wie Cafés, Bistros oder Kioske bzw. Grill- und Picknickplätze für Selbstversorger. Außerdem findet man in der Regel Schließfächer (z.B. für Handtücher, Schuhe, Socken) und eine Fußwaschanlage. Größere Parks bieten Führungen an und sind von März bis Oktober geöffnet. Eine Übersicht über Barfußpfade und Barfußparks in Deutschland und anderen Ländern finden Sie hier: www.barfusspark.info

Barfußpfad für Zuhause

Wie wäre es mit einem kleinen Tast-Pfad im eigenen Garten oder in der Wohnung? Auf Folie aus dem Baumarkt (z.B. 3 m x 10 m ab 17 Euro) lassen sich Kiefernrinden- oder Lavamulch, Kakaoschalen, Spiel- oder Quarzsand, Basalt-Split oder Aquarienkies ausbringen. Tannen- oder Fichtenzapfen, Bucheckern, trockenes Laub, Moos, Zweige und runde Steine findet man bei Waldspaziergängen, bei Bergwanderungen oder am Strand. Flusskiesel verpackt in Leinenbeuteln ergänzen den heimischen Tast-Pfad. Für Kindergeburtstage bieten sich entsprechend gefüllte Schuhkartons an, in die die kleinen Gäste – vielleicht sogar mit verbundenen Augen – ihre nackten Füße setzen dürfen.

Unterwegs am Strand

Beim Urlaub am Meer ist der tägliche Strandspaziergang oft selbstverständlich. Doch ist das Barfußlaufen am Strand für jedermann unbedenklich zu empfehlen? Podologin Elisabeth Prinz beschäftigt sich in ihrem neuen Video mit dieser Frage und zeigt auf, in welchem Fall man vorsichtig sein sollte. Klicken Sie hier:

Elisabeth Prinz ist Podologin und sektorale Heilpraktikerin auf dem Gebiet der Podologie und betreibt eine gutgehende Praxis in Neustadt an der Weinstraße. Sie ist Podologin aus Leidenschaft und gibt in ihren Videos ihr umfangreiches Fachwissen an alle Interessierten weiter. Alle Videos von und mit Elisabeth Prinz finden Sie gesammelt auf dem YouTube-Channel der HELLMUT RUCK GmbH.

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